Watzelsdorf ist eine Katalstralgemeinde der Marktgemeinde Zellerndorf im Retzer Land. Im Westlichen Weinviertel an der Pulkau gelegen umfasst sie eine Größe von 10 km² und beherbergt 580 Einwohner. Die Seehöhe wird mit 233 m angegeben.
In der Bronzezeit vor etwa 3500 Jahren siedelten die ersten Bewohner südlich des heutigen Ortsgebietes auf dem sogenannten „Hühnerkoppel“. Funde aus dieser Zeit befinden sich in den Museen in Retz, Hollabrunn und Eggenburg.
Mit dem Namen Watzelsdorf scheint der Ort erstmals im Jahre 1180 in einer Urkunde des Stiftes St. Pölten auf. Damals hatte es zwar die Schreibweise „Waecelinsdorf“ und wird abgeleitet von dem Personennamen Waczlein.
Eine dörfliche Prägung ist bei Watzelsdorf noch deutlich erkennbar, man möchte fast sagen bäuerlich geprägt.
Eine interessante Eintragung in der Pfarrchronik besagt folgendes: „Zu früheren Zeiten waren die Bewohner des Ortes sehr vermögend, denn man baut häufig Wein, der zu den besten im Lande gerechnet werden darf. Der Verkehr mit Wein nach Böhmen, Galizien, Oberösterreich und vor allem nach Wien war für die Weinhauer eine reiche "Quelle.“
Vor der Schaffung der freien Gemeinde Watzelsdorf 1850 waren die wichtigsten Grundherrschaften Guntersdorf, Kadolz und Retz. – Das Haus des Grundvogts der Herrschaft Guntersdorf ist in seiner ursprünglichen Form noch erhalten: Watzelsdorf Nr. 189!
Als Pfarre ist Watzelsdorf eine josephinische Gründung aus dem Jahre 1786. Schon vor dieser Zeit stand ein Gotteshaus an der Stelle des alten Zeughauses nächst dem Grundvogthaus der Herrschaft Guntersdorf. Ein im Jahre 1635 gestifteter Renaissance-Altar kam im Jahre 1740 in die Weinhauerkirche Pillersdorf. Noch vor der Pfarrgründung 1786 fiel diese Kapelle einer Feuersbrunst zum Opfer. Die damaligen Watzelsdorfer Mühlenbesitzer Bsteh förderten einen Kirchenneubau, der 1804 durch Fürsterzbischof Sigismund Graf von Hohenwart geweiht wurde.
Im Altarraum der Pfarrkirche steht der Stiftergrabstein der Müllermeisterfamilie Bsteh, der als einer der wertvollsten Grabsteine weitum gilt! Der Weihtitel der Kirche ist zu Ehren der „Kreuzerhöhung“ und wird in einem Deckenfresko aus dem Jahre 1956 (Maler Prof. Hans Alexander Brunner) dargestellt.
Die kommunalen Einrichtungen sorgen für eine entsprechende Infrastruktur: Straßen und Güterwege, Wasserleitung, Kanalnetz mit Kläranlage, eine bestens geführte Freiwillige Feuerwehr!
Seit vielen Jahren gilt die örtliche Landwirtschaft als besonders fortschrittlich auf dem Gebiet „Alternativer Produkte“ wie: Kürbis, Sonnenblumen, Raps, Soja, Artischocken, u. a. m. werden angebaut.
Umsichtige Vereine sorgen für ein abwechslungsreiches Dorfleben:
Die Jugend Watzelsdorf hat ein Clubhaus, regelmäßig werden für Senioren „Dorfrunden“ angeboten, selbstverständliche Brauchtumsfeste wie Erntedank und Kirtage finden statt.